Betonshelter als temporäre Flüchtlingsunterkunft

Anfang September 2015, nachdem die Flüchtlingskrise an Fahrt aufnimmt und der Winter langsam in greifbare Nähe rückt, wird die Idee von Peter Görgen (THW), winter- und wetterfeste Unterkünfte aus Beton herzustellen, zusammen mit unserem Unternehmen weiterentwickelt und zeitnah auch realisiert. Für das Land Rheinland-Pfalz werden auf dem Gelände der AKNZ in Bad Neuenahr-Ahrweiler insgesamt 60 der sogenannten Betonshelter - was soviel wie Obdach oder Zuflucht bedeutet - aufgestellt und ausgebaut.

Gegenüber der Unterbringung in Zelten
haben die Betonshelter erhebliche Vorteile:

• Brandsicherheit des Shelter, dadurch starke Verringerung des Sicherheitsabstandes von Bauwerken
• Winterfest mit Isolierung in der 2. Ausbaustufe
• Leicht zu montieren
• Nach Montage sofort nutzbar
• Beliebig ausbaubar, z.B. als Wohn- oder Sanitärshelter
• Anordnung der Türen und Fenster beliebig wählbar, dadurch ernorm flexibel in der Aufstellung
• Einfache Aufputzinstallation möglich
• Extrem robust, daher sowohl Unwetter- als auch Vandalismusbeständig
• Der Shelter ist rückbaubar und am Ende der Nutzungszeit recycelbar
• Kleinere Einheiten mit Dorfcharakter mit mehr Schutz der Privatsphäre, dadurch weniger Konfliktpotential

Die Shelter werden paarweise mit einem Abstand von ca. 5m aufgebaut; dadurch entsteht der eher dörfliche Charakter einer Siedlung. Ein Gebäude wiegt 22 t und besteht aus sechs einzelnen Betonelementen, die durch einen Autokran vom LKW abgeladen werden. Im fertig ausgebauten und isolierten Shelter kommen vier bis sechs Personen unter - das entspricht internationalem Standard.

Durch Zusammenschluss mit mehreren Betonwerken über die Zementindustrie ist auch die Lieferung von größeren Einheiten in ganz kurzer Zeit deutschlandweit möglich. Der nachträgliche Ausbau wurde in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen und namhaften Generalunternehmern standardisiert. So kann ein Camp für ca. 1.000 Flüchtlinge, - je nach örtlichen Gegebenheiten - in ca. 5 Wochen entstehen.

Wohnshelter XL und XXL – Nachhaltigkeit für Kommunen

Mittlerweile gibt es bereits mehrere Weiterentwicklungen der Idee. Eine, bei welcher zwei der Shelter miteinander verbunden eine echte Wohneinheit mit Küche und Esszimmer sowie vollständiger sanitärer Einrichtung darstellen und aufgrund der hohen Festigkeit des Betons auch zweigeschossige Wohnshelter realisiert werden können. Des weiteren gibt es einen Entwurf zu einer Wohneinheit mit einer Grundfläche von 12 x 8 m, welcher außer 4 separaten Schlafzimmern und einem Badezimmer auch einen Flur, eine Küche und einen Ess- sowie Wohnbereich beinhaltet. Somit können die Shelter auch nach der Nutzung als Erstaufnahmeeinrichtung noch als Wohnraum z.B. für sozial schlechter gestellte Familien genutzt werden.